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Pflege mit «Superkraft»

Sanne van der Heiden stand kürzlich im Rampenlicht – als Protagonistin unserer neuen Berufsvideos. Im Interview verrät sie, wie es dazu kam, warum «Selbstverständlichkeiten» Grosses bewirken können – und wie sie als gleichberechtigtes Teammitglied Menschen durch schwere Zeiten begleitet.

Sanne, wie bist du zur Hauptrolle im neuen Berufsvideo gekommen?

Ganz überraschend! Das Marketingteam hat mich angefragt, und ich habe spontan zugesagt. Die Erfahrung war spannend und eine tolle Gelegenheit, meine Arbeit sichtbar zu machen. Besonders gefreut hat mich, dass ich authentisch zeigen konnte, was meinen Beruf ausmacht.

Was begeistert dich an deinem Beruf?

Mich begeistert die Vielfalt – jeder Tag bringt neue Herausforderungen und Begegnungen. Besonders wichtig ist mir, Menschen in schwierigen Lebensphasen zu begleiten. Es erfüllt mich, ihre Fortschritte zu sehen und ihnen Hoffnung zu geben, auch wenn es manchmal nur kleine Schritte sind.

Gab es einen Moment, der dich besonders berührt hat?

Ja, ein Patient hat mir nach seiner Entlassung eine Karte geschrieben und sich für meine Geduld bedankt. Das hat mir gezeigt, wie viel schon kleine, scheinbar selbstverständliche Dinge bewirken können.

Wie verlief deine Ausbildung und was hat dich zu diesem Beruf inspiriert?

Die Ausbildung war intensiv, aber lehrreich. Die Faszination für psychische Gesundheit und ihr Einfluss auf das Leben hat mich in diesen Beruf geführt. Prägend war meine erste Stelle auf der «Akut». Dort lernte ich, Menschen in grossen Krisen und extremer Not zu unterstützen.

Wenn du zurückdenkst: Welchen Rat würdest du deinem jüngeren Ich geben?

Ich würde mir raten, geduldig mit mir selbst zu sein und nicht zu erwarten, alles sofort zu wissen. Es ist wichtig, sich Zeit zu geben und auch auf sich selbst zu achten – das hilft, langfristig mit den Herausforderungen des Berufs umzugehen.

Als Pflegefachfrau arbeitest du interdisziplinär und auf Augenhöhe mit Ärztinnen und Psychologen. Wie zeigt sich das konkret?

Wir Pflegefachpersonen sind heute gleichberechtigte Partner im Team. Wir bringen unsere Beobachtungen und Erfahrungen aktiv ein und gestalten die Therapie mit. Oft nehmen wir Veränderungen als Erste wahr und geben wichtige Impulse für die Behandlung.

Wenn dein Beruf eine Superheldenfigur wäre, welche «Superkraft» hätte sie?

Definitiv «emotionale Stärke». In der Psychiatrie braucht es viel Kraft, um schwierige Situationen auszuhalten – aber auch, um anderen Halt zu geben und sie zu stärken.

Zum Schluss: Gibt es etwas an dir, das deine Patientinnen oder Kollegen überraschen würde, wenn sie es über dich erfahren würden?

Vielleicht, dass ich privat eher chaotisch bin, obwohl ich bei der Arbeit sehr strukturiert wirke. Manchmal steckt hinter Professionalität auch ein bisschen Chaos – und das ist völlig in Ordnung.

Sanne van der Heiden ist seit 2024 als eidg. dipl. Pflegefachfrau HF bei der Triaplus AG tätig. Auf der Station A6 für psychotische Erkrankungen» engagiert sie sich mit einem Teilzeitpensum für die psychiatrische Pflege. Aktuell lebt Sanne ihren Traum vom Reisen: Mit einem Van bereist sie Europa und geniesst bis Oktober 2025 einen unbezahlten Urlaub – auch das ermöglicht ihr Triaplus.