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Chancen der internen Vernetzung

Triaplus bietet dank der acht Standorte und als zertifizierte Weiterbildungsstätte zahlreiche Möglichkeiten zur beruflichen Entwicklung. Wir haben dazu mit Oberärztin Nadine Braun gesprochen, die ihre Weiterbildung zum Schwerpunkttitel «Alterspsychiatrie» in Angriff genommen hat.

Nadine, warum hast du dich beruflich für eine psychiatrische Laufbahn in der Zentralschweiz entschieden?

Die Psychiatrie hat mich schon während meines Studiums durch Famulaturen begleitet. Für die Facharztweiterbildung Neurologie in Trier kam ich 2011 für ein Fremdjahr nach Oberwil in die Klinik Zugersee. Zuerst arbeitete ich als Assistenzärztin im Nachtdienst und hatte die Möglichkeit, nach dem Abschluss des neurologischen Facharztes meine zweite Facharztweiterbildung für Psychiatrie und Psychotherapie anzuhängen.

Anfang 2023 bist du für die Weiterbildung zum Schwerpunkt für Alterspsychiatrie von der Klinik Zugersee zur APP Zug gewechselt. Wie kam es dazu?

Mein Interesse an dieser Weiterbildung hängt sicher mit meiner neurologischen Vorbildung, der Tätigkeit auf der Gerontostation in der Klinik Zugersee und unserem Amnesia-Angebot zusammen. Die Arbeit mit den älteren Patienten und den Einbezug ihrer Lebensgeschichte finde ich spannend. In der APP habe ich, neben der ambulanten Patientenbetreuung, die Möglichkeit zur Visite in der gerontopsychiatrischen Wohngruppe im Alterszentrum Frauensteinmatt. Einige Mitbewohner kenne ich bereits aus meiner klinischen Tätigkeit.  Dies trägt zu einer guten Vernetzung im alterspsychiatrischen Bereich bei, den ich als sehr wichtig erachte.

Damit ist dies deine zweite Aus- respektive Weiterbildung bei Triaplus?

Genau. Dass ich die Weiterbildung in Alterspsychiatrie nun ebenfalls innerhalb des Unternehmens absolvieren kann, wurde dadurch möglich, dass die Triaplus im Bereich Alterspsychiatrie per Anfang 2023 die volle Anerkennung als stationäre und ambulante Weiterbildungsstätte erhalten hat. So kann ich die vorgeschriebene Zeit im ambulanten Bereich in der APP Zug realisieren. Der Wechsel war sehr unkompliziert, alles hat reibungslos geklappt. Im Frühling 2024 werde ich als Oberärztin in die Klinik Zugersee zurückkehren.

Klinik versus Ambulatorium – wie unterscheidet sich dein Alltag als Oberärztin?

Im Ambulatorium steht für mich als Oberärztin die psychotherapeutische Arbeit mehr im Fokus, dadurch, dass man selber fallführend tätig ist. In der Klinik arbeite ich hauptsächlich supervisorisch und habe eine Art «Helikopterrolle». Ambulant arbeitet man mehrheitlich alleine, während man in der Klinik gemeinsam mit dem Pflegeteam und den paramedizinischen Therapeuten die Patienten betreut. Dies verlangt auch, dass man verschiedene Bedürfnisse abdecken muss.

Gibt es Patientinnen und Patienten, die du stationär und ambulant behandelt hast?

Ja, und das ist ein grosser Vorteil. Ich kenne einige Bewohnerinnen und Bewohner im Alterszentrum Frauensteinmatt, die vorher stationär waren, drei davon sehr gut. Für die Betroffenen ist das schön, viele freuen sich und die Vertrauensbasis ist bereits da. Auch beim Zuweisen von Patientinnen und Patienten ist meine stationäre und ambulante Sicht von Vorteil. Ich kann dadurch gut vermitteln, was die Patienten erwartet. Oder am Beispiel Amnesia: Manchmal erkenne ich im Gespräch, dass unser Amnesia-Angebot dieser Person helfen kann oder sie erzählt von einer belasteten Angehörigen, die sich dann an Amnesia wenden kann.

Was sind weitere Vorteile deiner Vernetzung?

Der gemeinsame Austausch funktioniert viel niederschwelliger, wenn ich etwas mit Kolleginnen und Kollegen besprechen kann, die ich persönlich kenne.  Allgemein kann man sagen, dass Patientinnen und Patienten durch die interne Vernetzung umfassender betreut werden können.

Was schätzt du sonst an der Triaplus?

Mir gefallen das Umfeld und der Umgangston. Ich habe das Gefühl, man arbeitet unter Freunden. Wir können uns aufeinander verlassen und es wird lösungsorientiert gearbeitet. Ich finde, es spricht für das Arbeitsklima, dass mich ein Kollege in der Klinik während meiner ganzen Weiterbildungszeit vertritt. Bereits früher wurden mir unbezahlte Urlaube ermöglicht und eine Zeit lang konnte ich im Jobsharing auf der Akutstation arbeiten.

Darüber hinaus finde ich gut, dass das Unternehmen auch neue Wege beschreitet. Es gefällt mir, dass in der Triaplus Neues aufgegleist wird, wie z. B. das Pilotprojekt INTUK.

Wo siehst du noch Potenzial für die Weiterentwicklung?

Gut finde ich eine noch engere Kooperation mit dem Kantonsspital Zug, wofür sich die Triaplus aktiv einsetzt. Spitäler sind der wichtigste Player im Akutbereich und gerade in der Gerontopsychiatrie gibt es viele Schnittstellen zur Somatik. Eine enge Vernetzung kommt diesem Patientenklientel sehr zugute. Auch Öffentlichkeitsarbeit ist wichtig, um das immer noch gängige Stigma der Psychiatrie abzubauen. Umso besser, dass man sich nach der Corona-Zeit gegenüber der Bevölkerung wieder mehr öffnen kann.

Nadine Braun ist Fachärztin für Psychiatrie, Psychotherapie und Neurologie.

Seit Januar 2023 arbeitet sie als Oberärztin in der Ambulanten Psychiatrie und Psychotherapie (APP) Zug in Baar. Von 2011 bis 2022 war sie an mehreren Standorten der Triaplus AG tätig: Zu Beginn als Assistenz- und später Oberärztin in der Klinik Zugersee, dazwischen im Rahmen ihrer Weiterbildungen auch in den Ambulatorien in Altdorf und Baar.