Pflege mit «Superkraft»

Sanne van der Heiden stand kürzlich im Rampenlicht – als Protagonistin unserer neuen Berufsvideos. Im Interview verrät sie, wie es dazu kam, warum «Selbstverständlichkeiten» Grosses bewirken können – und wie sie als gleichberechtigtes Teammitglied Menschen durch schwere Zeiten begleitet.

Sanne, wie bist du zur Hauptrolle im neuen Berufsvideo gekommen?

Ganz überraschend! Das Marketingteam hat mich angefragt, und ich habe spontan zugesagt. Die Erfahrung war spannend und eine tolle Gelegenheit, meine Arbeit sichtbar zu machen. Besonders gefreut hat mich, dass ich authentisch zeigen konnte, was meinen Beruf ausmacht.

Was begeistert dich an deinem Beruf?

Mich begeistert die Vielfalt – jeder Tag bringt neue Herausforderungen und Begegnungen. Besonders wichtig ist mir, Menschen in schwierigen Lebensphasen zu begleiten. Es erfüllt mich, ihre Fortschritte zu sehen und ihnen Hoffnung zu geben, auch wenn es manchmal nur kleine Schritte sind.

Gab es einen Moment, der dich besonders berührt hat?

Ja, ein Patient hat mir nach seiner Entlassung eine Karte geschrieben und sich für meine Geduld bedankt. Das hat mir gezeigt, wie viel schon kleine, scheinbar selbstverständliche Dinge bewirken können.

Wie verlief deine Ausbildung und was hat dich zu diesem Beruf inspiriert?

Die Ausbildung war intensiv, aber lehrreich. Die Faszination für psychische Gesundheit und ihr Einfluss auf das Leben hat mich in diesen Beruf geführt. Prägend war meine erste Stelle auf der «Akut». Dort lernte ich, Menschen in grossen Krisen und extremer Not zu unterstützen.

Wenn du zurückdenkst: Welchen Rat würdest du deinem jüngeren Ich geben?

Ich würde mir raten, geduldig mit mir selbst zu sein und nicht zu erwarten, alles sofort zu wissen. Es ist wichtig, sich Zeit zu geben und auch auf sich selbst zu achten – das hilft, langfristig mit den Herausforderungen des Berufs umzugehen.

Als Pflegefachfrau arbeitest du interdisziplinär und auf Augenhöhe mit Ärztinnen und Psychologen. Wie zeigt sich das konkret?

Wir Pflegefachpersonen sind heute gleichberechtigte Partner im Team. Wir bringen unsere Beobachtungen und Erfahrungen aktiv ein und gestalten die Therapie mit. Oft nehmen wir Veränderungen als Erste wahr und geben wichtige Impulse für die Behandlung.

Wenn dein Beruf eine Superheldenfigur wäre, welche «Superkraft» hätte sie?

Definitiv «emotionale Stärke». In der Psychiatrie braucht es viel Kraft, um schwierige Situationen auszuhalten – aber auch, um anderen Halt zu geben und sie zu stärken.

Zum Schluss: Gibt es etwas an dir, das deine Patientinnen oder Kollegen überraschen würde, wenn sie es über dich erfahren würden?

Vielleicht, dass ich privat eher chaotisch bin, obwohl ich bei der Arbeit sehr strukturiert wirke. Manchmal steckt hinter Professionalität auch ein bisschen Chaos – und das ist völlig in Ordnung.

Sanne van der Heiden ist seit 2024 als eidg. dipl. Pflegefachfrau HF bei der Triaplus AG tätig. Auf der Station A6 für psychotische Erkrankungen» engagiert sie sich mit einem Teilzeitpensum für die psychiatrische Pflege. Aktuell lebt Sanne ihren Traum vom Reisen: Mit einem Van bereist sie Europa und geniesst bis Oktober 2025 einen unbezahlten Urlaub – auch das ermöglicht ihr Triaplus.

«Humor ist essentiell»

Arzt bei Triaplus

Unser Leitender Arzt, Andreas Hüll, erzählt, was den Arztberuf bei Triaplus so besonders macht.

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Vielseitig, spannend und lehrreich

Fachperson Hotellerie-Hauswirtschaft EFZ

Samira erzählt, warum sich die 1A-Lehre für dich lohnt!

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Bei Triaplus bleibst du am Ball!

Triaplus bietet ein umfangreiches Aus- und Fortbildungsprogramm, um Mitarbeitende auf dem neuesten Stand zu halten und ihre berufliche Entwicklung zu fördern. 

Bei Triaplus werden interne Fortbildungen angeboten, um das Personal in verschiedenen Bereichen zu schulen. Dazu gehören fachliche Themen aus dem pflegerischen und medizinisch-therapeutischen Bereich wie etwa Behandlungsmethoden, Kriseninterventionstechniken oder rechtliche Aspekte. Diese Schulungen werden von qualifizierten internen und externen Fachleuten geleitet.

Klinik Zugersee: weit über 100 Fortbildungen jährlich

Allein in der Klinik Zugersee werden jährlich über 100 Fortbildungen angeboten. Dazu zählen die Donnerstagsfortbildungen, die auch extern zugänglich sind und von SGPP und SGAM anerkannt werden. Ein weiteres beliebtes Format ist die «Klinische Fallvorstellung», bei der mit Zustimmung des Patienten interessante stationäre oder ambulante Fälle präsentiert werden, um die Entwicklung des Störungsbildes, diagnostische Kriterien und die Behandlungsplanung zu erläutern. Ebenfalls geschätzt wird der «Journal Club», in dem aktuelle wissenschaftliche Veröffentlichungen im Bereich Psychiatrie und Psychotherapie vorgestellt und kritisch diskutiert werden. Auch unsere Angebote als Lehrspital der Universität Luzern tragen zu einer positiven Lehr- und Lernatmosphäre bei.

«Bildung ist von unschätzbarem Wert für die berufliche Entwicklung des Pflegefachpersonals und die Qualität der Patientenversorgung.» – Michel Bamert, Leiter Pflege Klinik Zugersee und Mitglied der Geschäftsleitung

Fortbildungen dienen auch der Vernetzung

In den Ambulatorien sind regelmässige interne Fortbildungen ebenfalls ein fester Bestandteil der Mitarbeiterförderung. Diese standortübergreifenden Veranstaltungen erfreuen sich grosser Beliebtheit und die gemeinsamen Mittagessen fördern die Vernetzung und das Arbeitsklima.

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Impression aus einer KJP-Fortbildung

Auch standortübergreifende Schulungen im Bereich Gesundheitsförderung (BGM) stehen zum Angebot. Ein Beispiel dafür ist der alle zwei Jahre stattfindende Ressourcentag. In diesem Jahr steht ein Resilienz-Workshop zum Thema «Konstruktiver Umgang mit Stress» auf dem Programm.

Kurzum: Ein breites Fortbildungsangebot ist Triaplus wichtig, um die persönliche und berufliche Entwicklung der Mitarbeitenden zu fördern. Diese Schulungen tragen nicht nur zur Verbesserung der Patientenversorgung bei, sondern stärken auch das Teamgefühl und das Arbeitsklima.

20 Jahre im Zeichen der Pflege

Alexander Unger, dipl. Pflegefachmann HF, feierte Anfang des Jahres sein
20-jähriges Dienstjubiläum an der Klinik Zugersee. Sein Weg begann in Deutschland, wo er in einem Psychiatrie-Praktikum auf eine Lernende traf, die sich für eine Stelle in der Klinik Zugersee interessierte. Angeregt durch ihre positiven Erfahrungen entschied Alexander, es ebenfalls zu versuchen – ursprünglich nur für zwei Jahre. Doch es kam anders.

Im September 2001 war der Startschuss für Alexanders Karriere in der Schweiz und der Klinik Zugersee, konkret auf der Gerontostation G3. Hier war er mit seiner Ausbildung genau richtig aufgehoben. Mit der Teilnahme am Passerelle-Programm bei H+ erhielt er die Anerkennung seines Schweizer Diploms und konnte sich finanziell mehr leisten. So begann er, seine Reiseleidenschaft auszuleben, kaufte sich ein Auto und ein Motorrad und entschied sich, in der Schweiz zu bleiben.

Neues lernen

Nach sechs Jahren wechselte Alexander auf die Station G4 und blieb dort fast zehn Jahre. 2017 brachte grosse Veränderungen: Er wurde eingebürgert und wechselte zum Sanatorium Kilchberg, wo er auf der Station für affektive Störungen arbeitete. Nach anderthalb Jahren zog es ihn wieder in die Ferne, und er startete seine lang ersehnte Weltreise, die er jedoch wegen der Pandemie nach acht Monaten abbrechen musste.

Zurück zur Klinik Zugersee

Am 1. Mai 2020 kehrte Alexander zur Klinik Zugersee zurück und übernahm eine Position auf der Akutstation A5. Anfangs war die Station auch für Covid-Fälle zuständig, was eine neue Herausforderung darstellte. Doch Alexander schätzte die Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln und Neues zu lernen.

Besondere Momente und Weiterentwicklung

Alexander blickt auf viele schöne Momente in seinen 20 Jahren an der Klinik zurück, wie zum Beispiel Mitarbeiter- und Patientenausflüge. Auch war er mit Kollegen aktiv bei der Organisation des Sommerfests der Klinik, des Bazars und des Kulturtags.

Über die Jahre erlebte Alexander auch Veränderungen. Besonders positiv bewertet er die gelockerten Regeln zum Erscheinungsbild des Personals. Auch die Flexibilität der Dienstpläne empfindet Alexander als praktisch. Er wählt bewusst regelmässige Nachtschichten, um die anschliessenden freien Tage für Kurztrips zu verwenden. Inzwischen hat Alexander die halbe Welt bereist und ist in der Klinik als «das Reisebüro» bekannt. Er gibt gerne Ferientipps und plant Reisen für Kollegen.

Herzlichen Dank!

In diese Sinne steht Alexanders Dienstjubiläum nicht nur für seine Begeisterung des Pflegeberufs und der kontinuierlichen Weiterentwicklung, sondern auch für seine Reiseleidenschaft, die ihm sein Beruf ermöglicht hat. Herzlichen Glückwunsch, Alexander, und ein riesiges Dankeschön für deine Treue und deinen Einsatz! Wir freuen uns sehr, weiterhin mit dir zusammenzuarbeiten und gemeinsam neue Herausforderungen anzunehmen.

Pflege mit Herz und Verstand: Ausbildung in der Psychiatrie

FaGeLernende über ihre Berufswahl

In der Welt der Psychiatrie und der Psychotherapie gibt es viele spannende Berufe, die oft unterschätzt oder übersehen werden. Eine davon ist «Fachfrau/-mann Gesundheit FaGe EFZ», ein Beruf der nicht nur medizinisches Wissen, sondern auch viel Empathie und ein tiefes Verständnis für den Menschen als Ganzes erfordert. Livia Tanner und Makayla Saavedra, beide Fachfrauen Gesundheit in Ausbildung an der Klinik Zugersee, erzählen von ihren Erfahrungen und warum sie sich für diesen Berufsweg entschieden haben.

Livia Tanner (links im Bild) über den Beruf der Fachfrau Gesundheit

«Viele wissen gar nicht, dass der Pflegeberuf auch in der Psychiatrie erlernt werden kann. Dabei ist es bei uns so spannend und abwechslungsreich. Es geht um den Menschen als Ganzes. Hier kann ich meine Empathie voll leben. Mein ‹Mami› hat mich auf die Idee des Berufs gebracht. Dann habe ich geschnuppert, es hat mich gepackt und jetzt bin ich hier in der Klinik Zugersee. Ich kann die Ausbildung hier nur empfehlen. Man wird sehr behutsam an neue Aufgaben herangeführt, das Team und die Ausbildungsleitung sind immer für uns Lernende da».

Makayla Saavedra und ihre Erfahrungen

«Die Arbeit als Fachfrau Gesundheit in der Psychiatrie empfinde ich als sehr spannend, vielfältig und abwechslungsreich. Der Kontakt zu Menschen und die Teamarbeit gefallen mir. Sich um Patienten zu kümmern, zu helfen und für das Wohl von Menschen zu sorgen, ist mir wichtig. Psychologie, Gesundheit und alles rund um den menschlichen Körper interessieren mich sehr, weswegen ich überzeugt bin, dass der Beruf ideal für mich ist. Ich kann die Aussagen von Livia nur untermauern. Man wird nicht ins kalte Wasser geworfen und Schritt für Schritt an anspruchsvolle Situationen herangeführt».

Erfüllend und vielfältig

Sowohl Livia Tanner als auch Makayla Saavedra haben eine Leidenschaft für ihre Arbeit und die Betreuung von Patienten in der Psychiatrie. Sie betonen beide die Vielfalt und den Reichtum ihrer Arbeit, die sowohl medizinisches Wissen als auch zwischenmenschliche Fähigkeiten erfordert. Ihre Berichte verdeutlichen, dass die Arbeit in der Psychiatrie zwar herausfordernd sein kann, aber auch unglaublich erfüllend ist und eine einzigartige Möglichkeit bietet, einen positiven Einfluss auf die Lebensqualität von Patienten zu haben.

Zentralschweizer Woche der Gesundheitsberufe

Mehr über die Ausbildung als Fachfrau/-mann Gesundheit in der Klinik Zugersee erfahren? Dann schau am 20. März 2024 bei uns vorbei! Spannender Einblick in die Plfegeberufe der Klinik Zugersee!

Doppelte Freude für unsere Pflegefachpersonen HF!

Erfolgreicher Abschluss und Festanstellung

Unsere diesjährigen sechs Absolventinnen und Absolventen der höheren Ausbildung «dipl. Pflegefachperson HF» geben Anlass zur doppelten Freude: Sie haben nicht nur das Diplom in der Tasche, fünf von ihnen haben sich auch für eine Festanstellung bei Triaplus entschieden. Übrigens: Die Diplomfeier fand am malerischen Arnisee statt. Form und Ausgestaltung der Abschlussfestivität dürfen die Diplomierten bei Triaplus jeweils selbst bestimmen.

APP SZ: Hoch hinaus

Jährliche Betriebsausflüge oder Mitarbeiteranlässe gehören bei Triaplus dazu.

Bei der Ambulanten Psychiatrie und Psychotherapie Schwyz – kurz APP SZ – ging es dieses Jahr hoch hinaus: Über 40 Mitarbeitende aus vier Standorten trafen sich auf dem Stoos, wo sie ein dem schlechten Wetter angepasstes Programm erwartete: Besichtigung der Standseilbahn, spontane Jassrunde und ein feines Mittagessen. Beim anschliessenden Spiel «Genial daneben» galt es, in Teams Fragen zum Kanton Schwyz auf möglichst kreative Weise zu beantworten. Nach einem Spaziergang und einer Einkehr kehrten die Teilnehmenden auf steilem Weg wieder mit der Bahn zurück ins Tal. Ein entspanntes Programm mit viel Zeit zum gegenseitigen Kennenlernen, Austauschen und Lachen!

Teambuilding auf dem Stoos

Steil und futuristisch ging es aufwärts

Chancen der internen Vernetzung

Triaplus bietet dank der acht Standorte und als zertifizierte Weiterbildungsstätte zahlreiche Möglichkeiten zur beruflichen Entwicklung. Wir haben dazu mit Oberärztin Nadine Braun gesprochen, die ihre Weiterbildung zum Schwerpunkttitel «Alterspsychiatrie» in Angriff genommen hat.

Nadine, warum hast du dich beruflich für eine psychiatrische Laufbahn in der Zentralschweiz entschieden?

Die Psychiatrie hat mich schon während meines Studiums durch Famulaturen begleitet. Für die Facharztweiterbildung Neurologie in Trier kam ich 2011 für ein Fremdjahr nach Oberwil in die Klinik Zugersee. Zuerst arbeitete ich als Assistenzärztin im Nachtdienst und hatte die Möglichkeit, nach dem Abschluss des neurologischen Facharztes meine zweite Facharztweiterbildung für Psychiatrie und Psychotherapie anzuhängen.

Anfang 2023 bist du für die Weiterbildung zum Schwerpunkt für Alterspsychiatrie von der Klinik Zugersee zur APP Zug gewechselt. Wie kam es dazu?

Mein Interesse an dieser Weiterbildung hängt sicher mit meiner neurologischen Vorbildung, der Tätigkeit auf der Gerontostation in der Klinik Zugersee und unserem Amnesia-Angebot zusammen. Die Arbeit mit den älteren Patienten und den Einbezug ihrer Lebensgeschichte finde ich spannend. In der APP habe ich, neben der ambulanten Patientenbetreuung, die Möglichkeit zur Visite in der gerontopsychiatrischen Wohngruppe im Alterszentrum Frauensteinmatt. Einige Mitbewohner kenne ich bereits aus meiner klinischen Tätigkeit.  Dies trägt zu einer guten Vernetzung im alterspsychiatrischen Bereich bei, den ich als sehr wichtig erachte.

Damit ist dies deine zweite Aus- respektive Weiterbildung bei Triaplus?

Genau. Dass ich die Weiterbildung in Alterspsychiatrie nun ebenfalls innerhalb des Unternehmens absolvieren kann, wurde dadurch möglich, dass die Triaplus im Bereich Alterspsychiatrie per Anfang 2023 die volle Anerkennung als stationäre und ambulante Weiterbildungsstätte erhalten hat. So kann ich die vorgeschriebene Zeit im ambulanten Bereich in der APP Zug realisieren. Der Wechsel war sehr unkompliziert, alles hat reibungslos geklappt. Im Frühling 2024 werde ich als Oberärztin in die Klinik Zugersee zurückkehren.

Klinik versus Ambulatorium – wie unterscheidet sich dein Alltag als Oberärztin?

Im Ambulatorium steht für mich als Oberärztin die psychotherapeutische Arbeit mehr im Fokus, dadurch, dass man selber fallführend tätig ist. In der Klinik arbeite ich hauptsächlich supervisorisch und habe eine Art «Helikopterrolle». Ambulant arbeitet man mehrheitlich alleine, während man in der Klinik gemeinsam mit dem Pflegeteam und den paramedizinischen Therapeuten die Patienten betreut. Dies verlangt auch, dass man verschiedene Bedürfnisse abdecken muss.

Gibt es Patientinnen und Patienten, die du stationär und ambulant behandelt hast?

Ja, und das ist ein grosser Vorteil. Ich kenne einige Bewohnerinnen und Bewohner im Alterszentrum Frauensteinmatt, die vorher stationär waren, drei davon sehr gut. Für die Betroffenen ist das schön, viele freuen sich und die Vertrauensbasis ist bereits da. Auch beim Zuweisen von Patientinnen und Patienten ist meine stationäre und ambulante Sicht von Vorteil. Ich kann dadurch gut vermitteln, was die Patienten erwartet. Oder am Beispiel Amnesia: Manchmal erkenne ich im Gespräch, dass unser Amnesia-Angebot dieser Person helfen kann oder sie erzählt von einer belasteten Angehörigen, die sich dann an Amnesia wenden kann.

Was sind weitere Vorteile deiner Vernetzung?

Der gemeinsame Austausch funktioniert viel niederschwelliger, wenn ich etwas mit Kolleginnen und Kollegen besprechen kann, die ich persönlich kenne.  Allgemein kann man sagen, dass Patientinnen und Patienten durch die interne Vernetzung umfassender betreut werden können.

Was schätzt du sonst an der Triaplus?

Mir gefallen das Umfeld und der Umgangston. Ich habe das Gefühl, man arbeitet unter Freunden. Wir können uns aufeinander verlassen und es wird lösungsorientiert gearbeitet. Ich finde, es spricht für das Arbeitsklima, dass mich ein Kollege in der Klinik während meiner ganzen Weiterbildungszeit vertritt. Bereits früher wurden mir unbezahlte Urlaube ermöglicht und eine Zeit lang konnte ich im Jobsharing auf der Akutstation arbeiten.

Darüber hinaus finde ich gut, dass das Unternehmen auch neue Wege beschreitet. Es gefällt mir, dass in der Triaplus Neues aufgegleist wird, wie z. B. das Pilotprojekt INTUK.

Wo siehst du noch Potenzial für die Weiterentwicklung?

Gut finde ich eine noch engere Kooperation mit dem Kantonsspital Zug, wofür sich die Triaplus aktiv einsetzt. Spitäler sind der wichtigste Player im Akutbereich und gerade in der Gerontopsychiatrie gibt es viele Schnittstellen zur Somatik. Eine enge Vernetzung kommt diesem Patientenklientel sehr zugute. Auch Öffentlichkeitsarbeit ist wichtig, um das immer noch gängige Stigma der Psychiatrie abzubauen. Umso besser, dass man sich nach der Corona-Zeit gegenüber der Bevölkerung wieder mehr öffnen kann.

Nadine Braun ist Fachärztin für Psychiatrie, Psychotherapie und Neurologie.

Seit Januar 2023 arbeitet sie als Oberärztin in der Ambulanten Psychiatrie und Psychotherapie (APP) Zug in Baar. Von 2011 bis 2022 war sie an mehreren Standorten der Triaplus AG tätig: Zu Beginn als Assistenz- und später Oberärztin in der Klinik Zugersee, dazwischen im Rahmen ihrer Weiterbildungen auch in den Ambulatorien in Altdorf und Baar.

Einblick in die Pflegeberufe der Klinik Zugersee

Am 10. Mai 2023 öffnete die Klinik Zugersee ihre Türen, um Interessierten die Ausbildungen zur Fachperson Gesundheit FaGe und dipl. Pflegefachperson HF näherzubringen.

Es stand ein buntes Programm mit Infoständen, Glücksrad und Führungen auf der Agenda. Besonders geschätzt wurde die Möglichkeit, sich mit den FaGe-Lernenden Celin und Amarana sowie den HF-Studierenden Madleina und Vivienne auszutauschen, die aus erster Hand ihren Berufsalltag erläuterten.

«Die Psychiatriepflege ist eine grossartige Aufgabe», wie Celin betont. Es gehe nicht einfach um einen Blinddarm oder ein gebrochenes Bein, sondern um den Menschen. Es gehe darum, die Lebensqualität von psychisch Erkrankten zu verbessern. Das sei sinnstiftend. Es mache Freude, einen Menschen wieder mehr lächeln oder stabilisierter zu sehen.

Weiter hält Celin fest, Triaplus biete eine enorm abwechslungsreiche Ausbildung. Dies, weil die Klinik Zugersee viele verschiedene Krankheitsbilder abdecke und Lernende in der Ausbildung auf insgesamt drei Stationen tätig seien. Dies zum Beispiel auf der Station für Depression und Psychotherapie sowie den Gerontostationen, wo ältere Menschen, meist mit Demenz, betreut würden. Oder auf der Station für junge Erwachsene und der Station für Abhängigkeitserkrankungen, wo es wieder andere Fragestellungen gebe.

Ein abschliessendes Bild zu vermitteln, sei schwierig, wie Celin sagt. Deshalb würden Interessierten gerne Schnuppertage angeboten. Diese könnten in der Klinik Zugersee jederzeit, individuell und flexibel, vereinbart werden. «Ein Pluspunkt», wie Celin festhält. Bereits gebe es erfreulicherweise Interessenten dafür.

Mehr zu den Pflegeausbildungen in der Klinik Zugersee erfahren?
>> Aus- und Weiterbildungen

«Wir sind nahe am Menschen»

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vom Sozialdienst der Klinik Zugersee begleiten Menschen in jedem Lebensabschnitt.

«Wir sind Teil eines interdisziplinären Behandlungsteams und haben Einblick in die Arbeit verschiedener Professionen», sagt der Sozialarbeiter Marcel Röllin. «Diese enge Zusammenarbeit hat einen hohen Stellenwert und macht unsere Tätigkeit so facettenreich und spannend.» Im Zentrum der Sozialarbeit steht das Engagement für die Patientinnen und Patienten und ihre Angehörigen. Jeder Fall ist anders, erklärt Marcel: «Das Aufgabengebiet der klinischen Sozialarbeit ist enorm vielfältig und abwechslungsreich. Nebst den medizinischen und pflegerischen Themen geht es häufig um die Arbeits- und Wohnsituation der Betroffenen oder ihr soziales Netzwerk, um finanzielle Themen, Versicherungsfragen oder auch um rechtliche Fragestellungen, z. B. in Bezug auf eine Scheidung. Unser Team muss dafür stets auf dem neusten Wissensstand sein, was wir dank Weiterbildungen und Inputs von Lernenden der Hochschulen erreichen. Jedes Teammitglied bringt in Eigenverantwortung Ideen zur Weiterentwicklung des Sozialdienstes mit ein.»

Vernetzung mit drei Kantonen

Das insgesamt sechsköpfige Team ist für die Patientinnen und Patienten der Klinik eine Art «Brücke nach aussen». Die Mitarbeitenden sind Schnittstelle zu Sozialämtern, Behörden, Wohneinrichtungen, sozialpsychiatrischen Institutionen u.a.m. und damit stark mit den Kantonen Uri, Schwyz und Zug vernetzt. «Die drei Kantone unterscheiden sich sehr und haben verschiedene sozialarbeiterische Strukturen. Dies kann einen Fall herausfordernd machen; aber unsere Arbeit wird damit umso vielfältiger», freut sich Marcel.

Gespräche mit Tiefgang

Der Sozialarbeiter startete vor rund viereinhalb Jahren in der Klinik und beschreibt die Arbeit mit Patientinnen und Patienten als prozesshaft und tiefgängig. Manche sind nach Eintritt in die Klinik zuerst auf einer Akutstation und noch nicht bereit für ein Gespräch. Doch im weiteren Therapieverlauf wird ein Zugang hergestellt und individuell auf die Patientin oder den Patienten eingegangen.

«Wir sind nahe am Menschen und sehen ihn im Mittelpunkt unserer Arbeit. Für uns ist Beziehungsarbeit genauso wichtig wie die sozialarbeiterische Beratung.»

Marcel Röllin

Znüni mit Meerblick

Das Sozialdienst-Team schätzt die Grösse und die Lebendigkeit des Betriebs – zu der neuerdings auch die angehende Therapiehündin Lumi beiträgt. Demgegenüber steht die ruhige und naturnahe Lage oberhalb des Zugersees: «Wir haben hier oben nicht nur den fantastischen «Meerblick», sondern auch den Oberwiler Wald mit seinem Erlebnisparcours direkt vor der Haustür», schwärmt Marcel.

Wie wirke ich auf andere?

Die diesjährigen «Ressourcentage» der Triaplus AG führten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf den Pferdehof Magnus im bernischen Reisiswil.

Nebst den Team- und Bereichsanlässen organisiert die Triaplus alle zwei Jahre sogenannte «Ressourcentage» – eine freiwillige Fortbildung abseits des Berufsalltags. Neben dem jeweiligen Fortbildungsthema stehen das Kennenlernen und der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen aus den verschiedenen Standorten des Unternehmens im Vordergrund.

Ende Oktober 2022 war es wieder soweit: An zwei Tagen ging es gemeinsam mit dem Car nach Reisiswil auf den Pferdehof Magnus. Unter dem Motto «Der Blick fürs Wesentliche – Wie wirke ich auf andere?» hatte Reitpädagogin und Supervisorin Claudia Sidler ein spannendes Tagesprogramm vorbereitet.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer machten abwechslungsweise Übungen mit den Pferden und lösten verschiedene Teamaufgaben. Auf spielerische Art und Weise vermittelten all diese Übungen wertvolle Impulse über die Kraft der (Körper-)Sprache.

Die Pferde spielten eine besondere Rolle: Sie reagieren als Fluchttiere sensibel auf das Auftreten des Gegenübers und spüren sofort, ob jemand ängstlich, aufgeregt oder selbstbewusst ist. Im «Pferdespiegel» erkennt man, wie sich bereits kleine Änderungen in der Körpersprache unmittelbar nach aussen auswirken.

Nach einem erlebnisreichen Tag und mit vielen bereichernden Erfahrungen im Gepäck fuhren die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Abend gemeinsam zurück in die Zentralschweiz.